No time to translate: italian authorities are under pressure (German Aol news)
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Fri Jul 27 15:37:17 CDT 2001
Jbor: Hit me with your rhythm stick, okay?!
Berlin/Rom - Nach den schweren Krawallen beim G-8-Gipfel in Genua geraten die
italienischen Behörden zunehmend unter Druck, das umstrittene Vorgehen der
Polizei gegen Demonstranten aufzuklären. Die Deutsche Botschaft in Rom bat
die italienische Regierung um Klärung der Vorfälle bei den Verhaftungen von
deutschen Globalisierungsgegnern. Die italienischen Behörden hätten zugesagt,
in vollem Umfang über die Untersuchungen zu informieren, sagte ein Sprecher
des Auswärtigen Amtes am Freitag in Berlin. Die zuständige Staatsanwaltschaft
in Genua weitete ihre Ermittlungen aus.
Berlusconi: Niemand wird gedeckt
Nach heftiger Kritik im In- und Ausland trat Ministerpräsident Silvio
Berlusconi am Freitag vor das Parlament in Rom. "Sollten bei den Ermittlungen
des Innenministeriums und der Staatsanwaltschaft Missbrauch und Gewalt
festgestellt werden, dann wird kein Gesetzesbrecher gedeckt werden", sagte er
in einer hitzigen Parlamentsdebatte. Berlusconi reagierte damit auf Vorwürfe
der Opposition.
Ermittlungen gegen unbekannt
Die italienische Justiz will sich vor allem mit dem Verhalten der
Sicherheitskräfte beim Gefangenentransport und in den Haftanstalten befassen.
Die Ermittlungen wegen möglicher Körperverletzung, Nötigung und
Amtsmissbrauch richteten sich zunächst gegen unbekannt. Insgesamt gibt es
rund ein halbes Dutzend Ermittlungsverfahren.
"Vorsätzlich gegen Menschenrechte verstoßen"
Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Christian Ströbele warf der italienischen
Polizei vor, "vorsätzlich" gegen Menschenrechte verstoßen zu haben. Die
Haftbedingungen verstießen gegen die Genfer Konvention für den Umgang mit
Gefangenen, meinte Ströbele. "Es ist entsetzlich, was ich dort gehört und
gesehen habe", berichtete er von seinen Besuchen in Haftanstalten in Genua
und im 80 Kilometer entfernten Pavia. Ein Beamter habe einer Frau beim
"Überfall" der Polizei auf einen Unterbringungsort für Demonstranten mit
seinem Stiefel "die Brust eingetreten". Die Frau habe Lungenblutungen
erlitten. In den Gefängnissen hätten die Gefangenen dann faschistische und
sexistische Sprüche zu hören bekommen.
Noch 21 Deutsche in Haft
Von den ursprünglich festgenommenen 70 Deutschen sind laut Außenamt noch
immer 21 in Haft. Bei 18 von ihnen sei inzwischen eine unbefristete
Untersuchungshaft angeordnet worden.
Ströbele will Untersuchungskommission
Ströbele forderte weiteren öffentlichen Druck, um eine internationale
Untersuchungskommission zu den Vorfällen durchzusetzen. Ströbele kritisierte
erneut, dass Demonstranten gegen den G-8-Gipfel gewaltsam festgenommen worden
seien, obwohl sie keinen Widerstand geleistet hätten. Zudem sei ihnen nach
ihrer Festnahme jeder Kontakt zu Familienangehörigen oder zum deutschen
Konsulat verweigert worden. Trotz Feststellung der Unrechtmäßigkeit ihrer
Festnahmen seien sie nicht sofort aus dem Gefängnis entlassen worden, sagte
Ströbele. Das seien Rechtsverstöße, "die in einem Rechtsstaat Italien mitten
in Europa nicht möglich sein dürften
Kurt-Werner Pörtner
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