FWD: War criimes in Afghanistan?

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Thu Jun 20 10:44:18 CDT 2002


Sorry to say, but there are growing numbers of reporrts in German newspapers 
that American troops were involved in war crimes in Northern Afghanistan at 
the end of last year after conquering Kunduz. 3000 members of captured 
Taliban fighters were killed and tortured, by the troops of General Dostum 
AND American soldiers, or American commanders knew about this but did nothing 
against it. An Irish documentary film-maker named Jamie Doran claimed that in 
his film "massacre in Mazar". I read about that in three German newspapers 
whose political view is totally different from each other. The article below 
was written in the "taz", whose political point of view is very near to the 
Green Party, which (still?) rules this country at the moment. Can anybody 
translate it? 

kwp


US-Armee unter Verdacht

In Afghanistan soll es Massenerschießungen von gefangenen Taliban gegeben 
haben. Das behauptet ein bisher unveröffentlichter Dokumentarfilm. Auch 
US-Soldaten sollen beteiligt gewesen seinBERLIN taz <IMG  SRC="cid:001601c21861$b40f6f80$a3174c86 at t2h6u0">Der irische 
Dokumentarfilmer Jamie Doran behauptet, im November vorigen Jahres habe es in 
der Nähe der nordafghanischen Stadt Masar-iScharif ein Massaker an mehreren 
tausend gefangenen Taliban-Kämpfern gegeben. An den Massenerschießungen 
sollen auch Soldaten der US-amerikanischen Armee beteiligt gewesen sein. In 
Dorans Dokumentarfilm "Massacre at Mazar", der gestern in Berlin von der 
PDS-Bundestagsfraktion vor Journalisten gezeigt wurde, behaupten mehrere 
Augenzeugen, dass ein solches Massaker stattgefunden habe. Der 
Dokumentarfilmer verfügt nach eigenen Angaben über die Namen der Augenzeugen, 
die bereit seien, vor einem internationalen Gericht auszusagen.
Andrew McEntee, ein namhafter britischer Völkerrechtsanwalt, der zusammen mit 
Doran bei der Präsentation des Films in Berlin anwesend war, hat das gesamte 
Bildmaterial gesehen und alle Zeugenaussagen gelesen. "Dem Anschein nach 
handelt es sich hier um Beweise für Kriegsverbrechen", so McEntee. "Solche 
Verbrechen verstoßen nicht nur gegen internationales, sondern auch gegen 
amerikanisches Recht." Der Anwalt, der Filmemacher sowie die 
PDS-Bundestagsfraktion fordern eine Untersuchung des Massakers durch eine 
internationale Kommission.
Die Massenerschießungen sollen sich im November vorigen Jahres ereignet 
haben. Die Truppen der afghanischen Nordallianz haben damals nach dem Fall 
der Stadt Kundus mehrere tausend Taliban-Kämpfer gefangen genommen. Die 
meisten von ihnen wurden in dem Fort Kalai Dschangi festgehalten, bevor sie 
in großen Containern ins Gefängnis nach Scheberghan gefahren wurden. Von den 
insgesamt 8.000 Gefangenen, so der Vorwurf in dem Film, seien auf dem 
Transport "mehr als 3.000 verschwunden".
In dem Film berichtet ein afghanischer Anti-Taliban-Kämpfer, dass er von 
seinem Kommandeur aufgefordert worden sei, während des Transports Löcher in 
die Container zu schießen, damit die Gefangenen Luft zum Atmen hätten. "In 
jedem Container wurden 150 bis 160 Gefangene getötet", so der Kämpfer. Nach 
der Ankunft im Gefängnis in Scheberghan seien die Toten auf Befehl 
amerikanischer Soldaten in der Wüste bei Dascht-i Leili verscharrt worden. In 
dem Film sind keine Bilder von dem Massaker zu sehen. Aufnahmen aus der Wüste 
zeigen menschliche Überreste, die im aufgehäuften Sand liegen. Zu sehen sind 
Knochen und zerrissene Kleider.
Die Aussagen über die Massenerschießungen werden in dem Film von drei 
weiteren afghanischen Kämpfern unterstützt: von einem Kommandeur sowie von 
zwei Männern, die gezwungen worden sein sollen, die Container mit den 
Gefangenen zu fahren. Obwohl die Kämpfer, die die Taliban erschossen haben 
sollen, unter afghanischem Kommando gestanden hätten, so ein Augenzeuge in 
dem Film, hätten amerikanische Kommandeure alles unter ihrer Kontrolle 
gehabt. Andere Zeugen berichten, dass Amerikaner an Folterungen von Taliban 
beteiligt gewesen seien. JENS KÖNIG
 
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