pynchon mention in franzen interview
Otto
ottosell at yahoo.de
Tue Jun 25 15:22:04 CDT 2002
John, it's not from the Harper's essay "Perchance to Dream: In the Age of
Images A Reason to Write Novels" of 1996, it's a newer interview. But I
don't like the way Franzen is being asked, how Pynchon and DeLillo are
called "obscure" by Thomas Hüetlin of DER SPIEGEL. The translation of "The
Corrections" will be out in July, the English paperback (which I can afford)
in August.
By the way, the essay from 1996 is translated into German and can be found
in a special supplement in the actual "Literaturen":
http://www.literaturen.de/nav/fr1b.html
(including the Sigrid Löffler intro to Franzen online, but not the essay
itself)
Franzen: Der Roman hat seine soziale Rolle verloren, der Romanautor kann
sich also in unserer Kultur nicht mehr als bedeutende Figur fühlen. Dies ist
entmutigend. Vor allem, weil es ziemlich anstrengend ist, Bücher zu
schreiben.
SPIEGEL: Autoren wie DeLillo und Thomas Pynchon würden diese Diagnose
wahrscheinlich ungern hören. Ihre Obskurität stellen diese Schriftsteller
wie eine Art modernes Dandytum zur Schau, aber es gibt doch keinen Zweifel
darüber, dass beide versuchen, die Welt analytisch-erzählerisch zu
durchdringen?
Franzen: Absolut. Beide Autoren waren lange Zeit Vorbilder für mich. Durch
die Art, wie sie, ständig vom Fernsehen und der Atombombe bedroht,
versuchten, eine möglichst vollkommene soziale Totalität abzubilden und
zugleich einen ironischen Abstand zur Welt zu wahren, in der wir leben. Man
muss smart sein, um dies zu leisten, und selbstbewusst, aber mir hat diese
postmodern-spielerische Ironie nicht mehr genügt. Ich wollte einen Roman, in
dem ich all diese Fragen, zum Beispiel die Verwüstung des öffentlichen
Diskurses durch das Fernsehen, ebenso behandeln konnte wie die schlichten
Gefühle, die eine Mutter im Mittleren Westen an Weihnachten hat. Man hat
Angst, die Liga der großen Schriftsteller nie betreten zu dürfen, wenn man
sich mit solch vermeintlich nichtigen, menschlichen Gefühlen befasst.
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,202509,00.html
and:
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,202509-2,00.html
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"Fünf Jahre ist es her, dass Jonathan Franzen in der Monatszeitschrift
Harper's mit seinem Essay "Perchance to Dream: In the Age of Images A Reason
to Write Novels" die Existenzberechtigung des sozial engagierten Romans an
sich in Frage stellte. Im Zeitalter des Fernsehens so schrieb er, seien
literarische Ikonen wie Thomas Pynchon und Don DeLillo irrelevant geworden.
Die Leser verlangten nicht mehr nach Aufklärung, packenden Geschichten oder
gar Ideologien, sondern lediglich nach Unterhaltung. Immer noch eine
Provokation, auch wenn Philip Roth den gesellschaftlich relevanten Roman
schon 1960 für tot erklärte. Doch Jonathan Franzen traute sich auch noch zu,
die Literatur zu retten - mit einem Roman, der das Persönliche mit sozialem
Engagement und erzählerischer Überzeugungskraft verbindet. So hatte sich der
Jungautor der beiden kaum beachteten Romane "Strong Motion " und "The
Twenty-Seventh City" mit einem Schlag in die erste Liga der Literatur
katapultiert und gleichzeitig den Ruf des elitären, arroganten Schnösels
einghandelt."
http://users.rcn.com/akreye/Franzen.html
DIE WELT: Ist sie denn nun zu Ende, die Postmoderne?
Franzen: Es gibt Moden, auch in der Literatur. Der implizite Ehrgeiz in den
Werken von Gaddis oder Pynchon war es, alles über die Welt zu wissen. Sie
wollten Romane schreiben, die, ganz nach Borges, so groß waren wie die Welt
selbst. Aber es ist nun mal eine große Welt, und die Romane wurden dicker
und dicker, gleichzeitig aber auch dünner und dünner in gewisser Weise.
http://www.welt.de/daten/2002/03/02/0302lw317627.htx
http://www.jonathanfranzen.com/
hear him read
The more I read the more I'm interested.
Otto
----- Original Message -----
From: "John Bailey" <johnbonbailey at hotmail.com>
To: <040811713-0001 at t-online.de>; <pynchon-l at waste.org>
Sent: Monday, June 24, 2002 7:33 PM
Subject: Re: pynchon mention in franzen interview
>
>
> >From: lorentzen-nicklaus at t-online.de (lorentzen-nicklaus)
> >Date: 24 Jun 2002 14:02 GMT
> >" but for me this playful postmodern irony wasn't enough anymore. i
>wanted
> >a novel in which ..." --- from this week's 'der spiegel', p. >151, own
> >translation.
>
>
> that'd be that 'post-ironic' mention of Pynchon's once again...
>
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