mddm: max weber on slavery

[lorentzen-nicklaus]

 +++ in this big and heavy book - one could break teeth with it! - i found 
 a passage fitting well to current m&d debates on religious communities and the 
 abolition of slavery. (max  weber: wirtschaft und gesellschaft. grundriss der  
 verstehenden soziologie [1921/2 posthum]. fünfte revidierte auflage, besorgt   
 von johannes winckelmann. studienausgabe. tübingen 1980: mohr). in the   
 following sentences (p. 415) from § 2 of the "rechtssoziologie" weber says that 
 the end of slavery was mainly the result of the economic power-center's   
 shifting into regions where slavery is because of high living costs simply not 
 profitable. slavery, too, standed in the way of the modern wage system where   
 people are well disciplined because they're afraid of being fired. "the   
 indirect force to work", much more effective with skilled workers, is also   
 avoiding the risk of slave-property. to the repression of slavery, religious   
 (primarily: christian) communities contributed  - according to weber -   
 relatively little. for antiquity, where the expansion of the roman empire  
 brought structural decline to slavery, weber gives credit to other groups like 
 the stoics. for the middle ages and modernity the contribution of religious    
 communities is considered to be more important yet never decisive. crucial are 
 here always the polit-economical forces. in europe the purely economic  
 evolution of work-organization which took place in the guilds ("zünfte")  
 hindered slavery, which had partly still been existing in southern europe  
 during the middle ages, from entering the crafts. the capitalist slavery in the 
 american south, says weber, had to go down because free soil went short and the 
 closing of the slave-imports made prices move upward monopolistically. the  
 civil war, caused by political and cultural conflicts between the power elites 
 north and south the mason-dixon-line, hastened the removal of slavery which  
 would have happened anyway. in the text's own words:  

         "die unterdrückung der sklaverei durch ausschluss auch der freiwilligen 
         ergebung in formal sklavenartige beziehungen war produkt vor allem der 
        verschiebung des schwerpunktes der ökonomischen weltherrschaft in       
       gebiete hinein, in welchen die sklavenarbeit infolge der kostspieligkeit 
      des lebensunterhaltes unrentabel ist und zugleich der entwicklung des     
     indirekten arbeitszwanges, wie ihn das lohnsystem mit seiner drohenden     
    chance der entlassung und arbeitslosigkeit bietet, als eines für qualitative 
   arbeitsleistungen gegenüber dem direkten zwang wirksameren und zugleich das  
 große risiko des sklavenvermögen vermeidenden mittels, arbeit aus den  
abhängigen herauszupressen. die religiösen gemeinschaften, speziell das  
 christentum, hatten in der antike an der zurückdrängung der sklaverei sehr    
  geringen anteil, geringeren als z.b. die stoa, im mittelalter und in der    
   neuzeit einen etwas größeren, aber auch damals nicht den entscheidenden.     
    vielmehr schrumpfte die kapitalistische sklaverei der antike mit der      
     ausdehnung des reiches, welche vorwiegend nur friedlichen sklavenhandel als 
      quelle des sklavenimports für den westen offenließ. die kapitalistische   
       sklaverei der amerikanischen südstaaten war zum absterben verurteilt,    
        nachdem der freie boden zu ende ging und die schließung des          
         sklavenimports die sklavenpreise monopolistisch steigerte. die         
          vorwegnahme ihrer beseitigung durch bürgerkrieg wurde beschleunigt    
           infolge rein politischer und sozialer gegnerschaften der             
            farmerdemokratie und bürgerlichen plutokratie der nordstaaten gegen 
             die südliche pflanzeraristokratie. in europa führten rein          
              ökonomische evolutionen der arbeitsorganisation, speziell der     
               zünftigen arbeit, dazu, daß die während des ganzen mittelalters  
                in südeuropa nicht völlig verschwundene sklaverei in das gewerbe 
                 nicht eindrang."               


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