Gegen den Tag - Fundamente aus Dynamit

Otto ottosell at googlemail.com
Sat May 3 07:34:46 CDT 2008


Fundamente aus Dynamit
Als „Gegen den Tag" vor eineinhalb Jahren im amerikanischen Original
erschien, wurde Thomas Pynchon von übellaunigen Kritikern dennoch
gerupft. Der Monumentalroman reißt die Welt der letzten 100 Jahre auf.

Die paranoia querulans, auch Querulantenwahn, ist nicht nur eine
pathologische Disposition. Sie ist zugleich Triebkraft einer Kunst,
die vor allem eines sein will: Einspruch gegen das Bestehende. Und
wenngleich er sie seinen Figuren andichtet – es gibt kaum einen
lebenden Schriftsteller, der selbst offensichtlicher mit dieser
obsessiven Missbilligung der Realität geschlagen wäre als Thomas
Pynchon. Deswegen kommt die Literatur mit jedem seiner Romane
gleichsam zu sich selbst. Ein neuer Pynchon, das heißt:
Bewusstseinserweiterung marsch!
(...)

Von Steffen Richter
(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 03.05.2008)
http://www.tagesspiegel.de/kultur/literatur/;art138,2523962




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