The 30 Harshest Author-on-Author Insults In History

Kai Frederik Lorentzen lorentzen at hotmail.de
Tue Jun 21 06:25:21 CDT 2011


Among the more recent german writers it was Jörg Fauser who was, 
especially in his journalistic works, insulting pretty much every other 
german author except for Rolf Dieter Brinkmann. Here comes something on 
Rainald Goetz and the cultural critic Diedrich Diederichsen whom Fauser, 
quite correctly so, recognized, when they came up in the early 1980s, as 
incarnating the kind of writer to be hegemonic today. Just to keep this 
balanced: I really like the works of Rainald Goetz (not so much "Irre", 
but  "Kronos", "Rave", "Abfall für alle", "Klage" and "loslabern") and I 
also learned some things from Diederichsen. However, here it is:

"Nicht etwa rasende Reporter und politische Paranoiker bestimmen den 
'new journalism' bei uns, sondern durchgestylte Narzisse aus dem 
Dunstkreis der Adorno-Seminare und des Kulturbolschewismus der '68er 
Bewegung, Flower Power made in Pöseldorf, eine Deinhard-Lila-Fraktion 
der deutschen Spätlinken, auf die alle passt, wenn Raddatz säuselt: 'I 
wish I was a writer'.
Es lohnt sich, auf zwei profilierte Stylisten der allerneuesten 
Generation aufmerksam zu machen, um sich beizeiten gegen geistiges 
Ungemach zu stählen. Rainald Goetz ist ein quirliger Mensch von Ende 20, 
ein Akademiker mit grün oder blond gefärbter Haartolle (...) im 
Januarheft [von 'Konkret'] einen Bericht von Rainald Goetz über eine 
Begegnung mit Patricia Highsmith (...): 'Ängst, immer habe ich Ängst'. 
Psychofeuilleton meets Psychothriller, das hatte man sich in Hamburg 
wohl so ähnlich gedacht, aber unsere neuen Narzisse wären ihre 
Sicherheitsnadeln nicht wert, gelänge es ihnen nicht, anlässlich einer 
banalen Kulturreportage ihre Wässerchen in den Gärten des Kulturbetriebs 
abzusondern wie läufige Kater.
(...) aber seitdem hatte ich doch ein Auge auf das, was Diederichsen 
schreibt, und so unterzog ich mich auch der Mühe, seinen Beitrag in dem 
rororo-Bändchen 'Schocker --- Stile und Moden der Subkultur' [actually 
the first theoretical book I bought in life.kfl] zu lesen, das umlängst 
erschienen ist (unter dem reichlich großkotzigen Titel /Medien 
subversiv/ --- also Holtzbrinck subventioniert die Subversion, oder 
wie?). Und ich beeile mich hinzuzufügen, dass ich von dem Auftreten der 
Intelligenz auf diesen Seiten alles andere als erheitert oder gerührt 
bin --- nicht, weil es souverän wäre, sondern weil es ein ungenießbarer 
Brei ist, einer von vielen, die uns zugemutet werden, und ungefähr so 
subversiv wie ein Abführmittel, das nicht funktioniert.
(...) Man sieht, was die Dauerkrise unserer politischen Kultur 
angerichtet hat, man sieht die definitiv kommenden Stars der 
Kulturkritik und ihre Verführer und Verächter mit den grünen Tollen und 
den Rasiermessern [this refers to the Klagenfurter Ingeborg Bachmann 
contest, where Goetz cut his eyebrow with a razor blade and continued 
reading while the blood was dripping on the pages], Kulturzombies eines 
Kapitalismus, der verzückt seinem eigenen Nachklang hinterherlauscht in 
der endlosen Nacht des Monopoly. Irre." (from 'Im lauen Bad der Sätze')

Plus --- "(...) und 'KIRRE, die Subversion der Parapathologie' von Kid 
Goethe und Rainald Diederichsen" (from 'Die Wüste lebt')

In case you wanna read some Fauser, I suggest his novels "Der 
Schneemann" and "Das Schlangenmaul".

http://en.wikipedia.org/wiki/J%C3%B6rg_Fauser


On 20.06.2011 17:25, Dave Monroe wrote:

> http://flavorwire.com/188138/the-30-harshest-author-on-author-insults-in-history
>
>

-------------- next part --------------
An HTML attachment was scrubbed...
URL: <http://waste.org/pipermail/pynchon-l/attachments/20110621/694fa44c/attachment.html>


More information about the Pynchon-l mailing list