Heidegger and Star Wars
Kai Frederik Lorentzen
lorentzen at hotmail.de
Wed Jan 13 06:09:36 CST 2016
No, Bloch, who always considered Heidegger to be highly relevant, really
uttered that!
Cf. G. Neske/E. Kettering (ed.): Antwort. Martin Heidegger im Gespräch.
Pfullingen 1988, p. 281.
http://www.zvab.com/buch-suchen/titel/antwort-martin-heidegger-im-gespr%E4ch-hrsg-g%FCnther-neske-und-emil-kettering/autor/martin-heidegger-neske-g-kettering-e-ed/
In his Leipzig (that's in East Germany which was back then communist)
years Bloch of course had to speak polemically about everything related
to the class enemy, including Heidegger.
But when you listen again to the radio talk ("Die Utopie und ihre
Gefährdungen") Adorno and Bloch had in 1964, after Bloch had emigrated
to Tübingen, you will realize that it is Bloch who introduces the theme
of Heidegger. And not in an unfriendly way. Probably also to mock Adorno
who had met Heidegger already in 1929 but always tried to diss him,
although Adorno's theory is, when you look closer at it, pretty much
inspired by the Black Forest Wizard ...
See on this last point especially the pioneer studies by Herman Mörchen:
Macht und Herrschaft im Denken von Heidegger und Adorno. Stuttgart 1980:
Klett-Cotta.
Adorno und Heidegger - Untersuchung einer philosophischen
Kommunikationsverweigerung. Stuttgart 1981: Klett-Cotta.
On 13.01.2016 12:32, Jochen Stremmel wrote:
> The Bloch quote is bullshit and if you're so intelligent as you
> reclaim: go figure it out for yourself.
>
> Am 13. Januar 2016 um 12:04 schrieb Ray Easton
> <raymond.lee.easton at gmail.com <mailto:raymond.lee.easton at gmail.com>>:
>
> Thank you for the link.
>
> Ray
> -----
> You don't need a Weatherman to know which way the wind blows
>
> Sent with AquaMail for Android
> http://www.aqua-mail.com
>
> On January 13, 2016 4:38:25 AM Kai Frederik Lorentzen
> <lorentzen at hotmail.de <mailto:lorentzen at hotmail.de>> wrote:
>
>>
>> "Heidegger ist auf Hitler hereingefallen und ich auf Stalin."
>> Ernst Bloch
>>
>>
>> http://philomag.de/war-heidegger-ein-sith/
>>
>> > Heidegger – und das eint ihn mit dem Fall Anakin – verfällt der
>> dunklen Seite der Macht also in der Hoffnung, den Kern seiner
>> Lehre zu schützen und zur vollen Geltung zu bringen. Schon bald
>> und dennoch zu spät erkennt er, was auch Anakin begreifen muss:
>> Der Führer, den er als Retter imaginierte, ist in Wahrheit der
>> eigentliche und letzte Vollstrecker eben jenes Zeitalters der
>> kalten, gewissenlosen und instrumentellen Technik und
>> Machtpolitik, die es im Namen der Force eigentlich zu verhindern
>> galt
>>
>> Die Figur des Todessterns, jener Wunderwaffe des neuen
>> Imperators, die mit einem Schlag ganze Planeten auszulöschen
>> vermag, steht in der „Star Wars“-Saga beispielhaft für den
>> Siegeszug der Macht der Technik gegen die Macht der Jedi. (Sie
>> ist von George Lucas als Autor der Saga ohne Zweifel als
>> Anspielung auf Hitlers Streben nach der Wunderwaffe, also der
>> Atombombe, gedacht.) Im Sinne Heideggers gesprochen stellt der
>> Todesstern die denkbar klarste Verkörperung seines Albtraums vom
>> Zeitalter der planetarischen Kraft der Technik dar, nämlich eine
>> selbst zum Planeten gewordene Kriegs- und
>> Lebensvernichtungsmaschine.
>>
>> Die jüngst veröffentlichten „Schwarzen Hefte“, also die
>> Denktagebücher Heideggers aus den dreißiger Jahren (insbesondere
>> Band 94 und 95), legen dabei ein erschütterndes Zeugnis vom
>> inneren Kampf Heideggers ab, der in diesen Jahren einerseits
>> immer klarer erkennt, welch fatalem, ja todbringendem
>> Missverständnis er mit seiner Unterstützung des
>> Nationalsozialismus erlegen ist, andererseits aber doch nicht von
>> der Hoffnung lassen kann, der von den Nazis angestrebte
>> Weltenkampf werde letztlich eine Befreiung vom Gestell der
>> Technik ermöglichen.
>>
>> Ab dem Jahr 1935 bricht die biografische Analogie zwischen
>> Heidegger und Anakin ab, denn anstatt sich wie Darth Vader mit
>> Haut und Haaren der dunklen Seite zu verschreiben, geht Heidegger
>> nach seinem gescheiterten Rektorat an der Universität Freiburg in
>> eine Art Exil. Die Schwarzwaldhütte in Todtnauberg fungiert dabei
>> als sein privates Dagobah-System, von wo aus er sich fortan in
>> raunenden, Yoda-ähnlichen Prophezeiungen über den Weg des
>> Menschen in einem Zeitalter planetarischer Verlorenheit ergießt:
>> „Difficult to see the future is. Only now a God can save us …“ <
>>
>>
>
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