CoL49: Mucho's ancestor
Kai Frederik Lorentzen
lorentzen at hotmail.de
Thu Jul 2 06:10:24 CDT 2009
"She sat alone then on a bench outside Studio A, listening to Mucho's
colleague 'Rabbit' Warren spin records. Mucho came downstairs carrying
his copy, a serenity about him she'd never seen. He used to hunch his
shoulders and have a rapid eyeblink rate, and both now were gone. 'Wait',
he smiled, and dwindled down the hall. She scrutinized him from behind,
trying to see iridescences, auras ..."
(The Crying of Lot 49, p. 97. Picador UK, 1979)
In his masterwork "Der Zauberberg" (The Magick Mountain), Thomas Mann,
a great music lover who updated his Plattenspieler all through his
life, has in the seventh and last chapter a part called "Fülle des
Wohllauts" ['Wealth of Harmony'?!], where Hans Castorp is temporarily
transforming into a DJ. Perhaps the first DJ in Champions League
literature. Anyway, since at least three professional translators failed
to do the job properly (and perhaps it's not possible), I can only give
a sample for people readin' German. (If YOU have a translation on your
shelf, feel free to share that official effort with us!). In case you're
neither interested in Thomas Mann nor in the German language,
just scroll down to find a beautiful song ...
"Mit einer gewissen Unruhe hatte er im Rücken des Publikums mehrfach den
Standort gewechselt, war ins Bibliothekszimmer getreten, um von dort zu
lauschen, und hatte sich später, Hände auf dem Rücken und mit verschlossenem
Gesichtsausdruck, neben Behrens aufgestellt, den Schrein im Auge, den
einfachen Dienst daran erkundend. In ihm hieß es: 'Halt! Achtung! Epoche!
Das kam zu mir!' Die bestimmteste Ahnung neuer Passion, Bezauberung,
Liebeslast erfüllte ihn. (...) 'Lassen Sie mich das tun!' sagte er zwischen
den Zähnen, und sie waren es ganz zufrieden. Sie tanzten noch ein bißchen
nach leichtgeschürzten Piecen, die er laufen ließ, verlangten auch noch eine
Gesangsnummer, ein Opernduett, die 'Barkarole' aus 'Hoffmanns Erzählungen',
die lieblich genug ins Ohr ging, und als er den Deckel schloss, zogen sie ab,
flüchtig angeregt und schwatzend, in die Liegekur zur Ruhe. Darauf hatte er
gewartet. Sie ließen hinter sich alles stehen und liegen, wie es mochte, die
offenen Nadelbüschchen und Albums. Das sah ihnen ähnlich. Er tat, als schlösse
er sich ihnen an, verließ aber heimlich ihren Zug auf der Treppe, kehrte in
den Salon zurück, schloss alle Türen und blieb dort die halbe Nacht, tief
beschäftigt. (...) Sie waren unterschieden durch das farbige Etikett ihres
Zentrums, die Hartgummidisken, und durch nichts weiter, für das Auge. Eine
sah aus wie die andere, ganz oder nicht ganz bis zur Mitte mit konzentrischen
Kreisen dicht bedeckt; und doch barg ihr feines Liniengepräge die erdenklichste
Musik, glücklichste Eingebungen aus allen Regionen der Kunst, in ausgesuchter
Wiedergabe. (...) Er sah im Traum die Drehscheibe um ihren Zapfen kreisen,
schnell bis zur Unsichtbarkeit und lautlos dabei, in einer Bewegung, die nicht
nur eben in dem wirbeligen Rundfluss, sondern auch noch in einem eigentümlich
seitlichen Wogen bestand, dergestalt, dass dem nadeltragenden Gelenkarm,
unter dem sie hinzog, ein elastisch atmendes Schwingen mitgeteilt wurde, --
sehr dienlich, wie man glauben mochte, dem vibrato und portamento der
Streicher und der menschlichen Stimmen; doch unbegreiflich blieb es,
im Traum nicht weniger als im Wachen ..."
http://www.youtube.com/watch?v=hKroYSdjdpU
Have a nice summer!
Kai
PS: By the time the Zauberberg got published, 1924, Thomas Mann had already
been introduced to "Magick Mushrooms" (in his case: Psilocybe semilanceata),
a psychedelic drug used in Old Yurp since the Middle Ages --
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