AtD-related: Pynchon mention in a journalistic study on the global police-state
Kai Frederik Lorentzen
lorentzen at hotmail.de
Wed Jul 15 07:11:31 CDT 2009
This is just for the record.
The book in question is sloppily written and full of mistakes; glad that
I didn't buy yet waited for the public library's copy to get passed on.
Darnstädt, who writes for "Der Spiegel", mixes too much polemics with
too little fact; his knowledge of history and social theory is poor.
Anyway, interesting is the fact that more and more text producers over here
do spice their work with Pynchon refs in order to give it a 'cool' touch.
I guess this means that TRP is now definitely part of world-literature's
canon. Oh yes, the guy with the paper-bag on his head ...
The book's two P-related issues:
a) Flying machines -> enforced 'Globalization' -> "Dialectic of Enlightenment"
b) "Chums of Chance" as a 'funny illustration' of the crashing borders of the
modern national state/s.
Scroll down for quotes if needed!
KFL
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" ... Dass die kühne Tat des Mr. Wright irgendwann in Krieg oder Massenmord
enden könnte, wenn Fanatiker die Segnungen der neuen Technik gegen die Gesellschaft
und den sie beschützenden Staat wenden würden, konnte man nicht voraussehen.
Konnte man das wirklich nicht? Der amerikanische Romancier Thomas Pynchon beschreibt
in seinem jüngsten Roman GEGEN DEN TAG die Kultur einer Weltmacht im Morgengrauen
des 20., des mörderischen Jahrhunderts: Die Segnungen der Fliegerei, der Elektrizität,
der Kommunikation mit und ohne Drähte, das Nebeneinander edelster Zukunftsträume und
elendster Ausbeutung der Menschen in den Bergwerken des Fortschritts sind nie so
eindrucksvoll und zynisch beschrieben worden wie bei Pynchon. Alles wird aus den Angeln
gehoben in dieser Geschichte, Realität und Zauberei, Physik und Aberglaube, Liebe und
Hass, Schwerkraft und Zeit, Recht und Unrecht --- vor allem aber: die Menschlichkeit./
Das ist ja KEIN [my emphasis.kfl] Märchen. (...) Die fünf comichaften 'Freunde der
Fährnis', die in Pynchons Roman ort- und zeitlos in ihrem märchenhaften Luftschiff mit
Funkverbindung zu einer ebenso ort- und zeitlosen Instanz herumsegeln, um die Erdkugel
fliegen und manchmal auch im Fluge eine Abkürzung durch geheime Kontinentaltunnel
nehmen, sind eine lustige Illustration des heute selbstverständlichen Phänomens, dass
Staaten ihre Gebietshoheit jedenfalls nicht mehr mit Wehrtürmen und Grenzsoldaten
sichern können. Imperien, die jahrtausendelang verzweifelt versucht hatten, ihre
Grenzen dicht zu halten, sind erst durch die Fliegerei, dann durch das Fernsehen und
schließlich durch das Internet in die globale Kommunikation einbezogen worden."
(Thomas Darnstädt: DER GLOBALE POLIZEISTAAT. Terrorangst, Sicherheitswahn und das
Ende unserer Freiheiten. München 2009: DVA/Random House/SPIEGEL-Verlag, pp. 91-3)
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