Als die Kunst ins Leben trat

Otto ottosell at googlemail.com
Fri Sep 30 08:37:32 CDT 2011


Als die Kunst ins Leben trat

Warum die Postmoderne mausetot ist – und nie lebendiger war als heute.
Ein Ausstellung in London
(...)
Dass es keine Wahrheit gibt, sondern nur semantische Fiktionen, nur
unterschiedliche Sprachspiele – das war die größte Provokation, die
die Postmoderne damals bereithielt. Denn während die alte Moderne noch
die Versöhnung mit den Verhältnissen in Aussicht stellte, so tat die
Postmoderne dies nicht mehr. Politisch hieß das: Wir müssen uns mit
den sozialen Tatsachen und dem Pluralismus unvereinbarer Lebensweisen
abfinden. Und für die Kunst lautete die Botschaft: Form und Gehalt
sind nicht mehr verkettet, und damit ist das Ästhetische vom modernen
Zwang befreit, den Fortschritt symbolisieren zu müssen, den "Vorschein
der Versöhnung" (Adorno). Nach Belieben und mit einem Polytheismus der
Stile darf sich der postmoderne Künstler aus dem Schatzkästlein der
Vergangenheit bedienen, von der dorischen Säule bis zum
spätwilhelminischen Erker. Anything goes.
(...)
http://www.zeit.de/2011/38/KS-Postmoderne/komplettansicht



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