Heidegger and Star Wars
Ray Easton
raymond.lee.easton at gmail.com
Wed Jan 13 05:04:18 CST 2016
Thank you for the link.
Ray
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On January 13, 2016 4:38:25 AM Kai Frederik Lorentzen
<lorentzen at hotmail.de> wrote:
>
> "Heidegger ist auf Hitler hereingefallen und ich auf Stalin."
> Ernst Bloch
>
>
> http://philomag.de/war-heidegger-ein-sith/
>
> > Heidegger – und das eint ihn mit dem Fall Anakin – verfällt der
> dunklen Seite der Macht also in der Hoffnung, den Kern seiner Lehre zu
> schützen und zur vollen Geltung zu bringen. Schon bald und dennoch zu
> spät erkennt er, was auch Anakin begreifen muss: Der Führer, den er als
> Retter imaginierte, ist in Wahrheit der eigentliche und letzte
> Vollstrecker eben jenes Zeitalters der kalten, gewissenlosen und
> instrumentellen Technik und Machtpolitik, die es im Namen der Force
> eigentlich zu verhindern galt
>
> Die Figur des Todessterns, jener Wunderwaffe des neuen Imperators, die
> mit einem Schlag ganze Planeten auszulöschen vermag, steht in der „Star
> Wars“-Saga beispielhaft für den Siegeszug der Macht der Technik gegen
> die Macht der Jedi. (Sie ist von George Lucas als Autor der Saga ohne
> Zweifel als Anspielung auf Hitlers Streben nach der Wunderwaffe, also
> der Atombombe, gedacht.) Im Sinne Heideggers gesprochen stellt der
> Todesstern die denkbar klarste Verkörperung seines Albtraums vom
> Zeitalter der planetarischen Kraft der Technik dar, nämlich eine selbst
> zum Planeten gewordene Kriegs- und Lebensvernichtungsmaschine.
>
> Die jüngst veröffentlichten „Schwarzen Hefte“, also die Denktagebücher
> Heideggers aus den dreißiger Jahren (insbesondere Band 94 und 95), legen
> dabei ein erschütterndes Zeugnis vom inneren Kampf Heideggers ab, der in
> diesen Jahren einerseits immer klarer erkennt, welch fatalem, ja
> todbringendem Missverständnis er mit seiner Unterstützung des
> Nationalsozialismus erlegen ist, andererseits aber doch nicht von der
> Hoffnung lassen kann, der von den Nazis angestrebte Weltenkampf werde
> letztlich eine Befreiung vom Gestell der Technik ermöglichen.
>
> Ab dem Jahr 1935 bricht die biografische Analogie zwischen Heidegger und
> Anakin ab, denn anstatt sich wie Darth Vader mit Haut und Haaren der
> dunklen Seite zu verschreiben, geht Heidegger nach seinem gescheiterten
> Rektorat an der Universität Freiburg in eine Art Exil. Die
> Schwarzwaldhütte in Todtnauberg fungiert dabei als sein privates
> Dagobah-System, von wo aus er sich fortan in raunenden, Yoda-ähnlichen
> Prophezeiungen über den Weg des Menschen in einem Zeitalter
> planetarischer Verlorenheit ergießt: „Difficult to see the future is.
> Only now a God can save us …“ <
>
>
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