(np) Walter Benjamin

Jochen Stremmel jstremmel at gmail.com
Fri Apr 2 11:18:37 UTC 2021


In case you'd like to read the passage you mentioned in the original.

Es hängt mit der Technik des Films genau wie mit der des Sports zusammen,
daß jeder den Leistungen, die sie ausstellen, als halber Fachmann beiwohnt.
Man braucht nur einmal eine Gruppe von Zeitungsjungen, auf ihre Fahrräder
gestützt, die Ergebnisse eines Radrennens diskutieren gehört zu haben, um
sich das Verständnis dieses Tatbestandes zu eröffnen. Nicht umsonst
veranstalten Zeitungsverleger Wettfahrten ihrer Zeitungsjungen. Diese
erwecken großes Interesse unter den Teilnehmern. Denn der Sieger in diesen
Veranstaltungen hat eine Chance, vom Zeitungsjungen zum Rennfahrer
aufzusteigen. So gibt zum Beispiel die Wochenschau jedem eine Chance, vom
Passanten zum Filmstatisten aufzusteigen. Er kann sich dergestalt unter
Umständen sogar in ein Kunstwerk – man denke an Wertoffs »Drei Lieder um
Lenin« oder Ivens’ [and Storck's] »Borinage« – versetzt sehen. *Jeder
heutige Mensch kann einen Anspruch vorbringen, gefilmt zu werden.* Diesen
Anspruch verdeutlicht am besten ein Blick auf die geschichtliche Situation
des heutigen Schrifttums.

The translator is very good, btw. He also translated Karl Kraus and wrote a
book about him.

And I wouldn't say his gifts were never fully appreciated in his lifetime –
he just wasn't well-off enough to be independent from assholes who didn't.

Regarding Ginger B I can recommend:
https://www.moviepilot.de/movies/beware-of-mr-baker

Ach ja, und das beste Buch über Radrennen, das ich kenne, ist von Tim
Krabbé: De Renner; the English version is called The Rider.


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